Donnerstag, 19. September 2019

Kerikeri

Kerikeri liegt in der sogenannten Bay of Island im Northland der Nordinsel.
Hier gibt es durch das sehr milde Wetter viele Kiwi,Orangen, Avocado und Mandarinen Orchards.
Die Ortschaft ist sehr klein aber hat einen ganz wunderbar gemütlichen Charme und viele kleine Cafés und Restaurants. 
Mit 12 weiteren Bachpackern leben wir in einem großen Haus in dem wir uns Badezimmer, Küche sowie das Wohnzimmer teilen und ansonsten in Doppelzimmern oder im eigenen Van vor dem Haus wohnen/schlafen.
Die Leute im Haus kommen aus den verschiedensten Ländern, sind als Paare, Freunde oder alleine unterwegs und alle sehr offen, gut gelaunt und gesprächig. Wir fühlen uns gleich wohl und super aufgenommen. 

Die erste Woche schlafen wir in der Garage, die als Abstellkammer und zum Wäsche aufhängen genutzt wird, da unser Zimmer noch nicht frei ist. Wir haben zwei Matratzen nebeneinander und fühlen uns ein bisschen wie im Ferienlager. 
Nach knapp einer Woche ziehen wir dann in unser kleines perfektes Zimmer. (Mit Palme vor der Terrassentür - mein absoluter Traum!!) 



Am Montag nach unserer Ankunft fangen wir zum arbeiten an.
Wie fast alle aus dem Haus arbeiten wir auf der gleichen Kiwi Orchard. 
Unser Job besteht darin, die Orchards für die neue Saison vorzubereiten. Heißt, die Kiwibäume zuschneiden und die Äste an ein Gitter über uns mit einem Plastikklipper zu befestigen. Klingt erstmal sehr simpel. Der Job ist aber auf Dauer wahnsinnig anstrengend, geht sehr in die Arme und Hände sowie die Schultern und das Genick und ist nach spätestens 2 Wochen auch wirklich langweilig. 
Fast jeder von uns beginnt sich für die Arbeit Podcasts zu downloaden, um die Zeit irgendwie sinnvoll zu nutzen. 
Da wir schnell sein sollen/müssen und natürlich auch korrekt arbeiten sollen und unter ständiger Beobachtung des Bosses stehen, ist jeder so vertieft in seinem Tun, dass zum ratschen kaum Zeit bleibt. 
Da der Job im freien ist, hängt vieles vom Wetter ab und so kommt es vor, dass wir früher nach Hause gehen, freie Tage haben oder immer wieder Pause machen müssen da es regnet.  
Nach vier Wochen endet der Job, wir haben die Orchards soweit fertig vorbereitet und für uns gibt es 
keine Arbeit mehr. Wir suchen nach einem neuen Job in der Region, Posten in verschiedene 
Facebookgruppen und bekommen dadurch einen Job in einem Kiwi Packhouse, lediglich für eine Woche, aber besser als nichts. Wir Repacken die Kiwis der letzten Saison, ein weiterer langweiliger Job, aber dieses mal zumindest nicht körperlich anstrengend. 

     
Einer von vielen Regenbogen auf der Arbeit. 

       
Arbeitsoutfit 
Neben dem vielen Arbeiten gibt es fast jedes Wochenende eine Houseparty, wir schauen gemeinsam Filme, es wird viel Gitarre gespielt und gesungen, gemeinsam gekocht, Spiele gespielt, gelacht, Geburtstag gefeiert und übers Leben philosophiert.. 
Cata, eine unserer Mitbewohnerin arbeitet in der Schokoladenfabrik direkt gegenüber und bringt fast jeden Tag „Schokoladenreste“ für alle mit. Es ist ungelogen die beste Schokolade die ich je gegessen  habe und man kann nie genug davon haben. Wer also mal nach Neuseeland kommen sollte und einen Abstecher nach Kerikeri macht, stattet Manaka Chocolate einen Besuch ab! 
Es ist jeden Cent wert. 
Außerdem ist jedes Wochenende direkt neben unserem Haus der Farmersmarket mit gutem Essen, 
vielen Obst- und Gemüsteständen, Kleidung, Handwerker, Livemusik und vor allem frischem, echten Brot eines deutschen Bäcker! 
Hier kann man auch mal ein gutes Schnäppchen machen und z.B Viele Avocados für fast kein Geld kaufen. Kein Wunder also, dasss wir hier so ziemlich jedes Wochenende zu finden sind. 


  
Mandarinen aus unserem Garten 
  

Rainbow Falls ohne Rainbow 



   
Haruru Falls
 
Ausflug nach Paihia 



  
Frühstückssituation an einem freien Tag 



 
Die Hauskatze Pussycat und ich im Partnerlook



 


 


 



       
Mexico-night mit Nachos und Teeeequila! 


  
Jamsession 



   
australien Beerpong 

Wir haben eine gute Zeit hier und genießen es sehr. 
Nach 4 Wochen Arbeit wird es aber immer schwieriger, einen Job in dieser Region zu finden und wir beschließen unsere Pläne zu ändern und uns auf den Weg zur Südinsel zu begeben. 

An unserem letzten Abend in Kerikeri essen wir alle gemeinsam zu Abend. Jeder trägt etwas dazu bei und so ensteht ein großes, buntes Buffet.

Thanks for the nice time guys. I already miss you! 
See you soon. 








Mittwoch, 4. September 2019

Roadtrip und meine erste Begegnung mit der Polizei

Wir starten unseren Roadtrip von Wellington nach Kerikeri, ein kleiner Ort ganz im Norden der Nordinsel.
Wir nehmen uns ein paar Tage Zeit und haben mit Mt. Taranaki und Raglan ein paar Orte die wir auf dem Weg mitnehmen wollen.

Jetzt kommt viel zu lesen, aber ich muss diese Geschichte einfach mit euch teilen.

Wir sind kurz vor New Plymouth, der nächst größeren Stadt am Mt. Taranaki und unser Tagesziel am zweiten Tag unseres Roadtrips, als uns die Polizei aufhält.
Aufhalten ist gut gesagt, sie kommen uns zunächst entgegen, drehen dann um und folgen uns mit Blaulicht und fordern uns auf anzuhalten. Ich bin natürlich sofort super nervös und überlege ob ich die letzten Kilometer vielleicht zu schnell drann war oder was sonst der Grund dafür sein könnte, dass wir aufgehalten werden.
Als uns der Polizist dann den wirklichen Grund dafür sagt, können wir zunächst nicht anders und müssen lachen. “We stopped you because of your driving skills. Someone called us that you crossed the center line and almost caused an accident.”
Hanna und ich haben uns angeschaut, gelacht und uns gegenseitig gefragt, wann das gewesen sein sollte. Wir können uns beide an keinen “fast Unfall” erinnern oder an eine ähnliche Situation. Der Polizist checkt meinen Führerschein und als er zurück kommt fordert er mich auf, einen alkoholtest zu machen. Er fragt mich ausserdem, seit wann ich in Neuseeland bin und ob ich einen extra Test machen musste bezüglich des Autofahrens hier und ob ich weiß, wie der Alkoholtest abläuft. Als ich ihm daraufhin sage, dass ich bereits seit November letzten Jahres hier bin, Autofahre und in dieser Zeit auch noch nie einen Unfall hatte oder gar Kontakt mit der Polizei, ist er sichtlich überrascht. Ich mache also den Alkoholtest welcher natürlich negativ ausfällt. Daraufhin scheint er zunächst nicht ganz sicher zu sein was zu tun ist. Also fragt er, wo wir heute Nacht bleiben und dass sie uns bis dahin jetzt mit dem Auto folgen um meine Fahrfähigkeiten zu kontrollieren!!! 
Gut, die Polizei folgt uns also gut 20min zu unserem Campingplatz. Ich natürlich nervös ohne Ende, fühle mich wie bei einer erneuten Führerscheinprüfung. Am Campingplatz angekommen gibt es die (für die Polizei) große Überraschung - sie konnten nichts verwerfliches an meiner Fahrweise erkennen! Da sie mir aber nun nur 20min hinterhergefahren sind und nicht schon die 100km davor, können sie das ja jetzt nicht beurteilen. Er überlegt also was er tun soll und fragt uns ob wir denn heute noch wo anders hinfahren, ich sage ihm dass wir hier bleiben aber eigentlich noch einkaufen wollten, da wir nichts mehr zu essen haben. Daraufhin überlegt er erneut und sagt dann: wir haben jetzt zwei Möglichkeiten, entweder ich geb dir ein Fahrverbot von 12 Stunden oder du hast ein Fahrverbot für 12 Stunden ABER du darfst in die Stadt fahren um Essen zu kaufen.
(Am Rande: Hanna hat einen Führerschein aber noch keinen Internationalen beantragt, welcher benötigt wird um hier zu fahren.) 
Er spricht mir also ein 12 stündiges Fahrverbot, mit Erlaubnis in die Stadt zu fahren, aus! 
Und das alles aufgrund eines Anrufes einer Person die für ein paar Minuten hinter uns hergefahren ist. Bis heute können Hanna und ich uns nicht an einen “fast Unfall” oder andere gefährliche Situationen erinnern die ein solchen Vorgang für uns erklären würde. 
Mittlerweile kann ich zum Glück nur darüber lachen und hab eine gute Story zu erzählen!
Mein erster Kontakt mit der Polizei überhaupt und das mit Blaulicht, Alkoholtest, überprüfung meiner Fahrfähigkeiten und einem 12 Stunden Fahrverbot und den Hinweis ich solle doch genug schlafen in der Nacht - obwohl der Test negativ ausgefallen ist, die Polizei nichts verwerfliches an meiner Fahrweise erkennen konnten und so ihr Vorgehen lediglich auf einen Anruf einer umbekannten Person berufen haben ... ja, wir rätseln immer noch, jetzt aber mit einem Lachen. 

Das Ende der Geschichte war übrigens, dass wir zu Fuß im Regen in die Stadt gelaufen sind um eine Pizza zu essen, da mein Körper noch so unter Schock war und gezittert hat, dass ich nicht Autofahren wollte - Danke dafür, lecker wars auf jeden Fall haha! 


Am nächsten Tag wollten wir eigentlich einen mehrstündigen Walk am Mt. Taranaki machen, da es 
aber morgens geregnet hat und um 10Uhr noch  immer kein Berg zu sehen war vor lauter Wolken, beschließen wir gleich weiter in den Norden hoch zu fahren. 
Der restliche Roadtrip nach Kerikeri verläuft unspektakulär 
und am Samstag, 03.08.19, kommen wir Mittags an unserem neuen Zuhause an.

Top Aussichtsturm - Shortpeopleproplems

Abendessen kochen auf dem Campingplatz 
Popcorn und Orange is the new black  an einem
regenreichen Abend.

Aussicht nach einem kurzen Spaziergang

Sonnenaufgang auf dem Campingplatz 







Letzte Tage in Wellington, Abschied

Die nächsten zwei Tage verbringen wir damit, unsere Sachen zu packen, wäsche zu waschen, das
 Auto wieder Roadtrip ready zu machen und zu planen. Außerdem gehen wir am Montag noch einmal den Mt. Kaukau hoch und werden dieses Mal mit der gewohnt schönen Aussicht belohnt.

Selfie with a view - dieses Mal richtig


Der Montagabend ist unser vorerst letzter in Wellington, bevor es am nächsten Tag dann auf in ein neues Abenteuer und in ein neues “Zuhause” geht. 
Hanna und ich kochen an diesem Abend zum Abschied für alle ein leckeres Abendessen.  
Als Vorspeise gibt es Pfannkuchensuppe, die Hauptspeise besteht aus schwedischen Fleischbällchen, 
Kartoffelpüree, verschiedenen Gemüse und der klassischen Fleischbällchensoße (quasi wie vom 
IKEA nur in besser!) und als Nachspeise gibt es einen Schokokuchen mit heißen Beeren und Vanilleeis. 




Wir beschließen den Abend mit Tequila. 
Hier kennt man es nicht, braunen Tequila mit Zimt und Orange zu trinken. Natürlich muss ich alle von der, in meinen Augen, besten Version von Tequila überzeugen. 



Der Abend ist sehr lustig, voll mit guten Gesprächen, lachen, gutem Essen und noch mehr Essen. 
Schon heute verabschieden wir uns von Jo-anne und Jade, da beide morgen arbeiten oder in der Uni sind.

Am nächsten Tag fahren wir noch einmal in die Stadt. Wir holen Hanna’s Führerschein im schwedischen Konsulat ab und treffen uns noch ein Mal mit David zum Brunch auf der Cuba Street. Auch Noboru kommt dazu - wir kennen uns alle aus der Zeit in Hastings.
Im Cafe Fidel’s gibt es lecker Kaffee, heiße Schokolade, leckere Avocado Sandwiches und Eggs Benedict.
Wir ratschen und lachen viel und am Ende ist es auch hier Zeit, Abschied zu nehmen.
Aber wer weiß, wo sich die Wege erneut kreuzen.






Wieder zurück Zuhause heißt es jetzt die restlichen Sachen im Auto verräumen, meine kleine “Wohnung” putzen und dann schließlich endgültig Abschied nehmen. 
Ich habe gemischte Gefühle. Ich freue mich auf ein neuses Abenteuer und darauf endlich wieder zu arbeiten (man möchte es kaum glauben) und auf der anderen Seite verlasse ich mein Kiwi Zuhause, welches ich so schätzen und lieben gelernt habe. 



Dear Keith, Jo-anne, Jade and Ryan,
Thank you so much for: all the help, TV evenings (days), good (kiwi) food, beer, Mt.Kaukau hikes, showing me around the city, a lot of cocktails, a warm bed, good talks, laughing, showing and teaching me cricket and rugby, my All Blacks experiences,  always listen and take care, for this nice time where you took all my homesickness and gave me a second home on the other side of the world. 
I really appreciate everything you guys did for me and I’m so thankful for this amazing time. 
I’m looking forward to see you again soon. (Latest 2024 in Germany to eat good german food and drink the good bavarian beer and of course - celebrating and watch football!)  
Stay safe and sound. 

Nun geht es auf in ein neues Abenteuer.
 Wir starten unseren kleinen Roadtrip in unsere neue Heimat für die nächsten Wochen. 

Bye bye Wellington. 

Hanna ist zurück, Rugby

Am Donnerstag den 27.07 ist Hanna aus Schweden zurück gekommen. Wir haben den Freitag bei wunderbaren Wetter in der Stadt verbracht. Wir sind mit der Cable Car zum Botanischen Garten und durch diesen zurück in die Stadt spaziert, hatten lecker veganes Lunch auf der Cuba Street und haben die Sonne am Hafen genoßen. 








Den Abend haben wir mit Der ganzen Familie verbracht und Keith hat uns nochmal alle wichtigen Regeln und Background Informationen über Rugby und das Spiel am nächsten Tag erklärt.

Am Samstag ist es dann endlich soweit und der Tag von dem wir seit Monaten reden ist endlich da!
Am Abend findet das Rugby Spiel All Blacks (Nationalmannschaft Neuseelands) gegen die Springboks (Nationalmannschaft Süd Afrikas) statt und wir sind im Stadion live dabei und freuen uns schon sehr.
Bevor es aber los geht, wandern wir am Vormittag erstmal den Mt. Kaukau hoch, Keith begleitet uns. Das Wetter scheint erst ganz gut zu sein aber schon auf dem Weg nach oben ziehen die Wolken immer mehr zu und oben angekommen sind sie so dicht, dass man von der sonst so weiten und schönen Aussicht nichts sehen kann. Alles ist in dicken Nebel und Wolken Schichten eingehüllt. Die Stimmung ist aber trotz allem, oder gerade deswegen, eine ganz besondere. 


Selfie with a view.

Mit Keith und Jo-anne machen wir uns am frühen Abend dann also auf in richtung Stadt. Diese ist voll mit Rugby Fans und da in Wellington vielen Südafrikaner leben, sind auch die Fans der Springboks gut vertreten. Wir treffen uns in einem Pub ganz in der Nähe des Stadions mit Ryan. Der Pub ist voll mit All Blacks Fans, es laufen alte Spiele im Hintergrund, jeder ist voller Vorfreude und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Wir trinken ein-zwei Bier vor dem Spiel und starten dann ins Stadion. Hanna und ich lassen uns komplett darauf ein und sind in voller “Stadionstimmung”.
Ja, uns wurde davor schon gesagt das hier nicht so eine Stimmung herrscht wie bei einem 
Fußballspiel in Deutschland. Was uns aber nicht davon abhält, selbst schon in solch einer Stimmung zu sein. Wenn die Spieler einlaufen gibt es ein Feuerwerk, die Nationalhymnen werden gesungen (die Neuseeländische in Englisch und Maori) anschließend gibt es schon gleich ein für uns großes 
Highlight des Abends. Vor jedem Spiel machen die Spieler der All Blacks den Haka. Dies ist eine Tradition aus der Maorikultur. Der rhythmische Haka Dance wird von Frauen und Männern ausgeführt und dient in der Kultur als Begrüßung und Unterhaltung von Gästen, aber auch zur Einschüchterung von Gegnern (von den bewaffneten Männern vor einem Kampf).
Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass die All Blacks vor jedem Spiel den Haka aus eben diesen Grund machen, Einschüchterung des Gegners.
Der Haka hat eine solche Power und erfüllt das ganze Stadion damit das es einem eiskalt den Rücken runterläuft. 


Das darauffolgende Spiel ist nicht sonderlich gut. Selbst ich merke, dass vor allem zu Beginn die All Blacks keine gute Leistung zeigen. Das Spiel geht am Ende unentschieden aus. Es ist kein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis für die All Blacks. Wir aber sind total begeistert und voller Adrenalin von diesem Abend, den vielen Eindrücken und Erlebnissen
-  definitiv eins der Highlights auf meiner Reise durch Neuseeland! 

Anschließend an das Spiel ziehen wir weiter in die Stadt und gehen noch in 1-2 Bars.
Die Stadt ist voll mit Menschen aus verschiedensten Altersgruppen, alle sind gut drauf und es 
herrscht über all eine gute und ausgelassene Stimmung.
Als wir mit dem letzten Zug nach Hause fahren sind wir erschöpft aber auch unglaublich glücklich und zufrieden. 

Thank you so much for this amazing and unforgettable evening Keith and Jo-anne! 




Halbzeitpause
















Mittwoch, 24. Juli 2019

Mt. Kaukau, Cricket und Cocktailparty



 Seit meinem Ausflug an die Ostküste ist es eher ruhig und unspektakulär.
Aber ein paar meiner persönlichen Highlights der letzten Wochen gibt es jetzt doch noch.

Mt. Kaukau:
Der Mt. Kaukau wird zu meinem Standartausflug bei schönen Wetter. Es gibt viele verschiedene Wanderwege und man kann jedes Mal einen neuen erkunden. Die Aussicht von der Spitze aus ist jeden Tag eine Andere aber immer wieder aufs neue beeindruckend.
Am Wochenende machen wir alle gemeinsam einen Mt. Kaukau Spaziergang und sind fast 4 Stunden unterwegs. Es ist sehr windig aber die Aussicht auf Wellington und die umliegende Region sowie auf die Südinsel ist unschlagbar und besser denn je.
Es ist so schön, wie schnell man hier die Großstadt hinter sich lassen kann 
und sich in der Natur wieder findet und genau das liebe ich so sehr an dieser Stadt.
Wenn einem auf der Bergspitze dann noch die Kühe entgegenkommen,
 fühlt man sich fast wie dahoam in de Berg.


Im Hintergrund kann man die Südinsel erkennen, welche so fern und doch so nah ist.





Cricket:
Dieses Jahr fand die Cricket Weltmeisterschaft in England statt. Ein Sport der in Deutschland kaum bis keine Beachtung findet, ist hier neben Rugby die größte und beliebteste Nationalsportart.
Neuseeland schafft es ins Finale und trifft dort auf England. 
Cricket ist mit Abstand einer der kompliziertesten Sportarten die ich kenne und Keith braucht viel Geduld und Umschreibungskünste um mir die Regeln halbwegs zu erklären. 
So ein Cricket Spiel dauert dann unter Umständen mehrere Stunden, so auch das Finale das hier von Sonntag auf Montag in der Nacht stattfindet. 
Das Spiel dauert doch tatsächlich von 22 Uhr bis fast 7 Uhr am nächsten Morgen! 
Ich schaue gemeinsam mit Keith das Spiel an, gebe aber schließlich auf und gehe ins Bett.
Jeder der mich kennt weiß aber, dass mich sowas nicht so einfach loslässt und da ich eh nicht schlafen kann, schaue ich mir also weiter Cricket an, bis auch mir irgendwann um 2 Uhr endlich die Augen zu fallen.
Am nächsten Morgen erfahre ich dann,dass wir verloren haben.
 Es war wohl ein knappes Spiel, aus dem England schließlich als Sieger hervorging. 
Es ist tagelang Topthema Nummer 1 und für mich mal eine angenehme Abwechslung  zu dem sportlichen Trubel in Deutschland der sich hauptsächlich nur um den Fußball dreht. 



 Cocktailparty:
Am vergangenen Samstag haben wir eine kleine Cocktailparty 
für ein paar Freunde der Familie veranstaltet. 
So eine Cocktailparty erfordert natürlich auch einiges an Planung und Vorbereitung. 
So dreht sich die Woche davor also alles darum. Wir probieren fast täglich neue Cocktails, testen welches Essen gut mit welchem Cocktail harmoniert, backen Gin Tonic Kuchen, testen Rumkugeln,
 gehen einkaufen, erstellen eine Playlist und probieren noch mehr Cocktails und Gerichte aus 
- Eine perfekte Woche also! Wir haben eine menge Spaß dabei und die Vorfreude ist bei allen groß. 
Es sind Freunde von Keith und Jo-anne eingeladen aber auch Freunde von Ryan und Jade.
Es ist eine lustige Gruppe, auch wenn ich mich manchmal etwas verloren vorkomme, wenn alle anfangen im schnellen Kiwi-Englisch miteinander zu sprechen.
Der Abend endet feuchtfröhlich, mit viel lachen, singen, tanzen und guten Gesprächen. 
Und wie soll es auch anders sein - zum Schluss schauen sich die Übriggebliebenen um 3 Uhr morgens das Netball Worldcup Finale der Neuseeländischen Frauen gegen 
die Australischen Frauen an. 
(Ein weiterer Sport der hier groß gefeiert wird - dieses Mal gewinnen wir auch!) 



Gartenarbeit:
An einem sonnigen Tag helfe ich Keith bei der Gartenarbeit und er zeigt mir das erste Mal das komplette Grundstück. Es ist für die Stadt wirklich rießig und drumherum gibt es keine anderen Häuser. Es ist wunderschön grün und ruhig gelegen. Früher hatte die Familie sogar ein paar Ziegen, die den Garten der am Hang liegt abgegrast haben. 
Ja, auch so geht das Leben in der kleinen Hauptstadt Neuseelands.
Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich diese Stadt mag? 
Ich mähe den Rasen, reiße Unkraut aus und helfe beim Feuerholz machen. Es tut unglaublich gut, sich mal wieder  körperlich zu betätigen und den ganzen Tag draußen an der frischen Luft zu sein.



 Stadtausflug:
Bei schönen Wetter fahre ich auch gerne mit dem Zug in die Stadt und verbringe dort die warmen Wintertage mit einem Eis und Sushi am Hafen, durch die Straßen bummeln, Schaufenstershopping und genieße es, die Stadt mal alleine zu erkunden. 
Oder ich treffe mich mit David und wir machen Spaziergänge am Hafen entlang oder durch die Stadt, beobachten die Leute und setzten uns für ein-zwei Bier und ausgiebigen quatschen, diskutieren und philosophieren in ein Pub. 





Wie ihr seht ist hier nichts wirklich spannendes passiert die letzte Zeit.
Morgen kommt aber endlich Hanna aus ihrem Heimatbesuch in Schweden wieder und für das Wochenende ist schon einiges geplant. Samstag ist es endlich soweit und das Ereignis, auf das wir schon seit Monaten hinfiebern, findet endlich statt. Außerdem werden wir Wellington bald verlassen und wieder ins Arbeitsleben einsteigen.  
 Mehr dazu erfahrt ihr dann beim nächsten Eintrag. 

Montag, 15. Juli 2019

Cape Palliser


Ich fahre gut 3,5 Stunden vom Castlepoint zum Cape Palliser. 
Das Wetter ist sonnig und warm und es ist schön, neue Gegenden zu erkunden.
Der letzte Abschnitt zum Cape Palliser verläuft direkt am Meer entlang.
Die Straße ist etwas abenteuerlich, sehr kurvig, eng und an manchen Stellen geht es auf der einen Seite steil nach unten, die Aussicht aber ist atemberaubend.  
Auf der einen Seite tobt das hier sehr raue Meer mit seinen großen Wellen und auf der anderen Seite erstreckt sich eine wunderbar friedlich wirkende Hügellandschaft mit Pferden, Kühen und Schafen. 

Da die Straße die meiste Zeit unmittelbar neben dem Meer verläuft, kommt es an besonders rauen Tagen an einigen Stellen dazu, dass das Meer die Straße flutet. Neben dem Wasser werden hier Baumstämme, Steine, Pflanzen usw. auf die Straße geschwemmt und an einigen Stellen fehlen ganze Teile des Straßenbelags, was das Fahren nicht immer ganz einfach macht.

Kurz bevor ich am Cape Palliser ankomme, geht die Straße zu einer Schotterstraße über. Ich fahre ein paar Meter bis ich vor einem kleinen Fluß stehe, der einmal quer über die Straße verläuft. 
Da ich mir nicht sicher bin, wie die Straße danach weiter geht und was unter dem Wasser ist bzw. in welchem Zustand die Straße ist, drehe ich um und entscheide mich gegen Cape Palliser.

(Ich habe versucht die Straßenverhältnisse mit der Kamera festzuhalten. Das war aber nur bedingt möglich und auch nur an den nicht so stark betroffenden Stellen aber vielleicht kann man trotzdem ein wenig erkennen, wie es dort aussah) 





Stattdessen setze ich mich ein bisschen in die Sonne, esse etwas und beobachte die Wellen. 
Da ich mir nicht sicher bin, wie das Wetter am nächsten Tag wird und keine Lust habe die Straße bei Regen zu fahren, mache ich mich auf den Weg zurück.
Ich schlafe auf einem Campingplatz, der nur kurz vor dem Beginn der Küstenstraße liegt.
Auf meinem Weg dorthin sind einiger der verwüsteten Straßenabschnitte  
bereits sauber gemacht worden.  
Die Leute die hier draußen leben sind an diese Umstände gewöhnt und was für mich zunächst so ungewohnt und abenteuerlich ist, für sie ganz normal.


Auch wenn ich mein eigentliches Ziel heute nicht erreicht habe war es ein schöner Tag, der für mich einige Überraschungen sowie wunderschöne Aussichten parat hatte.